Friedrichshain-Kreuzberg

Bausenator drückt auf die Bremse: Streit um Hochhauspläne in Kreuzberg!

Der Senat von Berlin steht unter Druck im Zusammenhang mit dem umstrittenen Bauvorhaben „Urbane Mitte“ am Gleisdreieckpark im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Bausenator Christian Gaebler (SPD) droht, die Planungen für das Projekt zu entziehen, das eine Fläche von rund 34.000 Quadratmetern am U-Bahnhof Gleisdreieck umfasst. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der Bezirk gegen die aktuellen Pläne ist, die den Bau von sieben Hochhäusern mit Höhen von bis zu 90 Metern vorsehen, hauptsächlich für Büronutzung und Gewerbe. Gaeblers Sprecher, Martin Pallgen, hat bereits den Druck auf den Bezirk erhöht und fordert, die Planungen zügig voranzutreiben, andernfalls behält sich der Senat vor, das Verfahren zu übernehmen.

Die Konflikte um das Bauvorhaben sind nicht neu. Der gesamte Prozess geht auf einen städtebaulichen Rahmenvertrag zwischen dem Land Berlin, dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und einem Investor aus dem Jahr 2005 zurück. Die Grünen und Linken im Bezirk kritisieren die Nutzung von Büroflächen als „aus der Zeit gefallen“ und zeigen Unverständnis bezüglich der Parkrandbebauung in der geplanten Form. Seit der ursprünglichen Planung gab es zahlreiche Diskussionen und Überprüfungen, insbesondere im Rahmen des Koalitionsvertrags, der 2021/22 stattfand. Die Bauverwaltung hat die Bedenken des Bezirks zurückgewiesen und glaubt, dass die Planung der S-Bahnlinie S21 und die Bauvorhaben koordiniert werden können.

Aktuelle Entwicklungen und Widerstand

In jüngster Zeit wurde das Projekt erneut kontrovers diskutiert. Unmittelbar nach dem Bekanntwerden von Gaeblers Drohungen hat das Bezirksamt ein Schreiben vorbereitet, um die Maßnahme als „unverhältnismäßig“ darzustellen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung der Bezirksverordnetenversammlung hat den Senator gebeten, seine Anweisung zur Beschleunigung des Verfahrens zurückzunehmen. Kritiker sehen dabei eine Missachtung der Planungshoheit des Bezirks und der Bezirksverordnetenversammlung. Das Nachbarprojekt „Urbane Mitte Nord“ steht ebenfalls unter Druck, da die Planung hiervon maßgeblich von der Deutschen Bahn abhängt.

Die Historie der „Urbanen Mitte“ reicht weit zurück. Im Jahr 1994 verkaufte die Deutsche Bahn ungenutzte Flächen an das Land Berlin. Ein städtebaulicher Rahmenvertrag wurde 2005 zwischen dem Land und dem Investor Vivico, einer Tochterfirma der Deutschen Bahn, abgeschlossen. Seither gab es mehrere Schritte zur Entwicklung des Gebiets, einschließlich eines architektonischen Wettbewerbs und der Aufstellung des Bebauungsplans. Doch seit 2011, als der Gleisdreieckpark eröffnet wurde, hat sich der Widerstand gegen die hohe Bebauung verstärkt.

Ausblick auf die Hochhausentwicklung

Die Entwicklung der Hochhäuser in Berlin ist nicht nur eine Frage der Stadtplanung, sondern betrifft auch die Erfüllung steigender Nutzungsanforderungen und die begrenzten räumlichen Entwicklungspotenziale. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat ein Hochhausleitbild erarbeitet, das einen Interessenausgleich zwischen Innenverdichtung und den Bedürfnissen der Stadtgesellschaft formuliert. Ziel ist es, hochqualitative und zukunftsfähige Hochhausprojekte zu schaffen, die den Ansprüchen an ein urbanes Lebensumfeld gerecht werden.

Die Aufregung um die „Urbane Mitte“ spiegelt eine größere Debatte über die künftige Stadtentwicklung in Berlin wider. Die Herausforderung liegt darin, nachhaltige Lösungen zu finden, die sowohl rechtliche Rahmenbedingungen als auch die Wünsche der Anwohner und Stadtgesellschaft berücksichtigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um das umstrittene Bauvorhaben entwickeln wird.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
taz.de
Weitere Infos
gruene-xhain.de
Mehr dazu
berlin.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert