Charlottenburg-Wilmersdorf

Streik bei BVG: Verdi fordert mehr Geld – Fahrgäste müssen jetzt festhalten!

In den letzten Wochen hat die Diskussion um die Löhne der Beschäftigten der BVG neue Spannungen erreicht. Nachdem die Tarifverhandlungen zunächst optimistisch begonnen hatten, gab es am 12. März 2023 jedoch einen Rückschlag. Das Resultat dieser Verhandlungsrunde war unzufriedenstellend für die Arbeitnehmerseite. Die Gewerkschaft Verdi hat als Reaktion darauf zu neuen Streiks aufgerufen, um Druck auf die BVG sowie den Berliner Senat zu erzeugen.

Verdi fordert bereits seit Monaten signifikante Lohnerhöhungen und Zusatzleistungen. Im Mittelpunkt der Forderungen stehen:

  • 750 Euro mehr pro Monat
  • 300 Euro Fahrdienst-/Wechselschichtzulage
  • 200 Euro Schichtzulage
  • 13. Monatsgehalt als Weihnachtszuwendung

Die angekündigten Streiks sind für Mittwoch und Donnerstag, den 19. und 20. März 2023, geplant. In bisherigen Verhandlungen hat die BVG ein aus ihrer Sicht ausreichendes Angebot vorgelegt, das allerdings von den Gewerkschaften als unzureichend beurteilt wurde.

Aktuelle Gehälter und Vergütungen

Die derzeitigen Gehälter für BVG-Fahrer liegen in einem Rahmen, der oft als nicht wettbewerbsfähig angesehen wird. So beträgt das Einstiegsgehalt in der dritten Stufe der Entgeltgruppe 5 2.806,79 Euro brutto pro Monat. Aufgrund der Betriebszugehörigkeit kann der maximale Brutto-Lohn auf bis zu 3.010,80 Euro monatlich steigen. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 37,5 Stunden. Zusätzlich sind im Tarifvertrag verschiedene Zahlungen enthalten:

  • Urlaubsgeld: 500 Euro
  • Weihnachtsgeld: 1.900 Euro
  • Überstunden: 30% Zuschlag
  • Nachtarbeit: 25% Zuschlag
  • Sonntagsarbeit: 25% Zuschlag
  • Feiertagsarbeit: 135% Zuschlag
  • Wechselschicht: 20% Zulage

Die Situation von Auszubildenden ist ebenfalls erwähnenswert. Sie unterliegen nicht dem Tarifvertrag TV-N, was ihre Verhandlungsrendite verschärfen kann. Viele Fahrdienststellen haben eine „Qualifizierungsphase“ von neun Monaten, in der die Bezahlung in Entgeltgruppe 4, also 2.572,93 Euro brutto, liegt.

Entwicklung der Tarifverhandlungen

Die Verhandlungen zwischen BVG und Verdi haben am 21. März 2023 eine entscheidende Runde erreicht. Diese fand auf Initiative von Verdi statt, um eine Einigung für die Mitarbeitenden der BVG zu erzielen. Die BVG hat in dieser Verhandlungsrunde ein erweitertes viertes Angebot unterbreitet. Ein bemerkenswertes Detail dieses Angebots ist die Verkürzung der Laufzeit des neuen Entgelttarifvertrags von 48 auf 24 Monate.

Eine wichtige Einigung war zudem die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Mitarbeiter können nun freiwillig die Regelarbeitszeit von 37,5 Stunden auf bis zu 39 Stunden erhöhen. Ab dem 1. Januar 2025 ist eine rückwirkende Lohnerhöhung von 240 Euro pro Monat für alle Mitarbeitenden vorgesehen. Überdies wird ab März 2026 eine weitere Lohnsteigerung um 135 Euro monatlich wirksam.

Zudem wird die Weihnachtszuwendung um jeweils 100 Euro in diesem und im nächsten Jahr erhöht. Die Fahrdienstzulage und die Wechselschichtzulage belaufen sich künftig auf jeweils 225 Euro, während die Schichtzulage auf 130 Euro festgelegt wurde. Insgesamt erwarten die Beschäftigten eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 13,6 Prozent über zwei Jahre.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 21. März 2023 angesetzt, und alle Beteiligten hoffen auf eine konstruktive Lösung, die die dringend benötigten Veränderungen für die BVG-Mitarbeitenden herbeiführen kann. Die bereits angekündigten Streiks dürften den Druck weiter erhöhen und die Verhandlungen in den kommenden Tagen stark beeinflussen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin-live.de
Weitere Infos
bvg.de

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