Charlottenburg-Wilmersdorf

Milchhäuschen am Weißen See: Nach 150 Jahren vorübergehend geschlossen!

Das Milchhäuschen am Weißen See in Pankow, ein traditionsreiches Restaurant mit einer fast 150-jährigen Geschichte, steht vor ungewissen Zeiten. Das seit Winter 2023 geschlossene Lokal wurde 1884 gegründet und war zuletzt im Besitz der Familie Wachenbrönner, die Es im Jahr 1995 übernommen hatte. Mehrere Faktoren führen zur Schließung, darunter steigende Kosten, sinkende Besucherzahlen und akuter Personalmangel. Die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) hat bestätigt, dass das Erbbaurecht des Milchhäuschens verkauft wurde, was zukünftige gastronomische Aktivitäten am Standort betrifft. Details über den neuen Betreiber sind bislang jedoch unbekannt.

Besucher des beliebten Ausflugsziels zeigen sich enttäuscht über die Schließung. Die schöne Sonnenterrasse des Milchhäuschens bot einen malerischen Blick auf den Weißen See und war Teil des Drehorts für das ARD-Stasi-Drama „Weissensee“. Trotz der aktuellen Schließung informiert die Website des Restaurants, dass es „vorübergehend geschlossen“ sei. Dies bekräftigt die Unsicherheit über die Zukunft. Die Telefonnummer des Lokals ist inzwischen abgemeldet, und Anfragen über E-Mail bleiben ohne Antwort.

Gründe für die Schließung

Die Gastronomie in Deutschland steht gegenwärtig vor zahlreichen Herausforderungen. Corona-Lockdowns, Inflation und drohende Erhöhungen der Mehrwertsteuer haben viele Betriebe in eine existenzbedrohende Lage gebracht. So wurde im Oktober 2023 berichtet, dass das Restaurant „Zum Oberfeld“ in Kaulsdorf einen Umsatzrückgang von 20 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen musste. Inhaber Michael Hübner klagt über seltener werdende Besuche von Stammgästen und verlangt nach umfassender Unterstützung für die Gastronomie.

Eine Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer von 19 %, die nach den Plänen der Ampelkoalition ab dem 1. Januar 2024 anstehen könnte, wird von vielen in der Branche als heuchlerisch betrachtet. Diese Erhöhung würde insbesondere kleinere Betriebe weiter belasten und könnte, wie der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnt, zu einem massiven Restaurantsterben führen. Bereits während der Pandemie haben 36.000 Gastronomiebetriebe geschlossen, und zusätzlich 12.000 weitere befinden sich in akuter Gefahr.

Der Personalmangel bleibt ein zentrales Problem. Während einige Restaurants, wie das „Anna Amalia“ in Potsdam, bereits Serviceroboter in ihren Betrieb integriert haben, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sind viele Betriebe noch auf der Suche nach Lösungen. Für das Milchhäuschen bleibt abzuwarten, ob und wann es einen neuen Betreiber geben wird und wie sich die Gastronomielandschaft insgesamt entwickeln wird.

In lokalen Facebook-Gruppen gibt es bereits Diskussionen über mögliche Nachfolger für das Milchhäuschen. Unter anderem wird ein Gerücht über ein griechisches Restaurant kolportiert. Umbauarbeiten am Milchhäuschen sind im Gange, jedoch ist ein Eröffnungstermin derzeit nicht bekannt. Die Zukunft bleibt ungewiss, während die Stadt sowie ihre Gastronomieszene um ihre kulturellen Schmuckstücke bangen.

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