
In Berlin gelten für Hundebesitzer strikte Regeln, insbesondere während der Brut- und Setzzeit, die am 1. März beginnt und bis zum 15. Juli dauert. Laut Berlin Live müssen Hunde inWäldern und auf Grünflächen an einer maximal zwei Meter langen Leine geführt werden.
Die Gesetzgebung zielt darauf ab, den Schutz von Wildtieren zu gewährleisten, welche in dieser Zeit ihre Jungen aufziehen. Bodenbrüter wie Wachteln, Enten und Waldschnepfen sind besonders betroffen. Auch Rehe und Hasen bringen in diesen Wochen ihren Nachwuchs zur Welt. Lars Sund, Artenschutzreferent des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), weist auf die Gefahren hin, die freilaufende Hunde nicht nur für sich selbst, sondern auch für Wildtiere darstellen können. Vor allem Wildschweine mit Frischlingen stellen ein Risiko dar.
Verstöße und Risiken für Hundebesitzer
Die Regeln sind nicht nur zum Schutz der Wildtiere gedacht. Jäger in Berlin sind befugt, freilaufende Hunde zu erschießen, sofern diese Wild nachstellen. Die strengen Vorschriften während der Brut- und Setzzeit gelten auch für Jäger, die in dieser Zeit bestimmte Jagdarten ruhen lassen müssen. Den Hundebesitzern drohen bei Verstößen gegen die Leinenpflicht Geldstrafen von bis zu 5.000 Euro.
Zusätzlich empfiehlt der NABU, Hunde bereits bis zu drei Wochen vor Beginn der Brutzeit an die Leine zu nehmen. Dies geschieht, da Klimaveränderungen dazu führen können, dass die Brutzeit früher beginnt. Zudem ist es gesetzlich geregelt, dass während der Brut- und Setzzeit in vielen deutschen Bundesländern eine Anleinpflicht für Hunde besteht. Diese gesetzlichen Regelungen sind in den naturschutzrechtlichen Bestimmungen des Bundes und der Länder verankert, wie Bergweber berichtet.
Verhalten in der Natur
Hundebesitzer sind aufgefordert, besondere Rücksicht auf die Natur zu nehmen. Das bedeutet, dass sie Bereiche mit einer hohen Dichte an Bodenbrütern oder Jungtieren meiden sollten. Auch das Stöbern im Unterholz ist zu vermeiden. Hunde sollten stets an der Leine geführt und bestehende Wege nicht verlassen werden, um das Ökosystem nicht zu stören. Rücksichtnahme ist entscheidend, um Stress und Gefahr für wildlebende Tiere zu reduzieren.
Aufgrund der regionalen Unterschiede in der Anleinpflicht sollten Hundebesitzer sich über die spezifischen Regelungen in ihrer Stadt oder Gemeinde informieren. In Naturschutzgebieten, wie dem Nationalpark Harz, gilt die Leinenpflicht sogar ganzjährig.
Um die Einhaltung dieser Vorschriften zu gewährleisten und über aktuelle Entwicklungen informiert zu bleiben, können Naturschutzverbände und kommunale Behörden wertvolle Informationen bereitstellen. Es ist ratsam, sich vor der Brut- und Setzzeit über alle relevanten Regelungen und Empfehlungen zu informieren.