
In Berlin-Friedrichshain eröffnet ein innovativer Supermarkt, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, gegen die Lebensmittelverschwendung anzukämpfen und gleichzeitig den Geldbeutel der Kunden zu schonen. Seit Anfang 2023 betreibt René Heiden diesen speziellen Einzelhandel, der reduzierte Lebensmittel anbietet und damit auf die Bedürfnisse der Anwohner reagiert. Viele Menschen kämpfen am Monatsende häufig mit leeren Kühlschränken und Geldbeuteln. Der Supermarkt nutzt die beliebte App „Too Good To Go“, die es den Nutzern ermöglicht, überschüssige Lebensmittel zu retten und dabei Geld zu sparen. Heiden hat festgestellt, dass viele Kunden die App bereits genutzt haben, er erkennt sie oft an ihren Smartphones.
Kunden können in dem Supermarkt reservierte Tüten mit übrig gebliebenen Lebensmitteln abholen. Die genauen Inhalte bleiben eine Überraschung, was die Attraktivität dieser Aktion erhöht. Typischerweise gehören zu den Tüten eine Vielzahl an Lebensmitteln, darunter Sushi, Sandwiches, Salate und Bioprodukte. Friederichshainer Verbraucher schätzen diese Möglichkeit, kreativ mit Lebensmitteln umzugehen und neue Produkte auszuprobieren. Die Tüten kosten zwischen 3 und 4 Euro und entsprechen damit etwa einem Drittel des regulären Warenwerts. An Samstagen bietet Heiden darüber hinaus online Lebensmittel an, die nicht mehr bis zur nächsten Woche haltbar sind.
Die Rolle der App „Too Good To Go“
Die App „Too Good To Go“ spielt eine Schlüsselrolle in diesem Konzept. Jährlich landen in Deutschland etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, wie watson.de berichtet. Davon entstehen 60 Prozent in privaten Haushalten. Die App ermöglicht es Nutzern, überschüssige Lebensmittel von Bäckereien und Supermärkten zu retten, indem sie diese zu stark reduzierten Preisen erwerben können. Die Preise für gerettete Lebensmittel variieren bei Bäckereien zwischen 3 und 5 Euro, während Supermärkte Angebote zwischen 3 und 9 Euro machen.
Insgesamt hat „Too Good To Go“ über 50 Millionen Nutzer weltweit und betont durch ihre Initiative, dass das Konsumverhalten von Menschen entscheidend geändert werden muss, um die wachsende Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Die App hat erfolgreich dazu beigetragen, mehr als 100 Millionen Mahlzeiten zu retten und über 250.000 Tonnen CO₂-Emissionen zu vermeiden. Es ist eine klare Erfolgsgeschichte im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung, die inspiriert, das eigene Kauf- und Konsumverhalten zu überdenken.
Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung
Das Bewusstsein für die Notwendigkeit, Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken, wächst stetig. greenkama.org hebt hervor, dass Apps wie „Too Good To Go“ eine einfache Möglichkeit bieten, aktiv gegen diese Problematik vorzugehen. Nutzer sollten auch berücksichtigen, wie sie überschüssige Lebensmittel verwenden oder mit anderen teilen können. Darauf basierende Tipps zur effektiven Nutzung solcher Apps umfassen das Erstellen von wöchentlichen Speiseplänen sowie das Planen von Einkäufen, um spontane Käufe zu vermeiden.
Insgesamt zeigt die Initiative von René Heiden und die Nutzung der App „Too Good To Go“, wie Verbraucher durch gemeinsames Handeln aktiv zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen beitragen können. Die Eröffnung des Supermarkts in Friedrichshain ist nicht nur ein Gewinn für die lokale Gemeinschaft, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigerem Konsumverhalten.