
Die Modebranche ist in den letzten Jahren von einer eklatanten Welle von Insolvenzen betroffen, die mit zahlreichen Schließungen und Umstrukturierungen einhergeht. Zahlreiche einst blühende Marken haben ihre Pforten geschlossen oder kämpfen darum, sich im digitalen Markt zu behaupten. Besonders auffällig war das Schicksal mehrerer bedeutender Akteure, deren Entwicklungen in den letzten Monaten alarmierende Ausmaße angenommen haben.
Zu den bekanntesten Fällen gehört Esprit, das im Frühsommer 2024 Insolvenz anmeldete, was zur Schließung aller Läden bis Ende 2024 führte. Obwohl die Marke mittlerweile übernommen wurde, bleibt sie im deutschen Einzelhandel nicht mehr präsent. Eine ähnliche Geschichte erlebte Bench, eine britische Marke, die 2018 Insolvenz anmeldete. Während die Ladengeschäfte abgewickelt wurden, ist die Marke jedoch weiterhin online verfügbar.
Die größten Insolvenzen im Modegeschäft
Eine andere prominente Marke, Escada, wurde 1976 gegründet und versuchte sich mehrfach zu sanieren, erlebte jedoch Insolvenzverfahren in 2009 und 2020, woraufhin eigene Filialen fast vollständig verschwanden. Topshop meldete 2020 Insolvenz an. Die Marke wurde 2021 von Asos übernommen, jedoch mussten die meisten Filialen geschlossen werden.
Im Jahr 2024 musste auch Scotch & Soda Insolvenz anmelden und schloss alle deutschen Filialen. Die Kleidung ist jedoch weiterhin online erhältlich. Forever 21 meldete 2019 Insolvenz an und schloss alle europäischen und asiatischen Standorte; aktuell ist die Marke nur noch in den USA aktiv.
Eine umstrittene Insolvenz war die von Promod, die 2014 noch über 1000 Filialen weltweit hatte. Nachdem sie 2016 Insolvenz anmeldete, schloss sie alle deutschen Standorte. Reno hat 2023 Insolvenz angemeldet, woraufhin die meisten Filialen geschlossen wurden und nur noch 26 Läden in Deutschland verbleiben.
Hallhuber, eine Marke, die 1977 gegründet wurde, meldete ebenfalls 2023 Insolvenz an. Sie existiert zwar weiterhin, jedoch nicht mehr unter dem ursprünglichen Unternehmen. Peek und Cloppenburg hingegen haben ihr Insolvenzverfahren 2023 erfolgreich abgeschlossen, mussten jedoch Stellen abbauen.
Ein Blick auf die aktuellen Trends
Das Insolvenzgeschehen wird aktuell stark von Signa Development dominiert. Am 31. Dezember 2024 musste das Unternehmen in ein Konkursverfahren abwickeln. Eine Vielzahl von Signa-Töchtern ist ebenfalls betroffen, die sich in unterschiedlichen Phasen der Insolvenz befinden. Ein Beispiel hierfür ist die Modehaus Fuchs, die im November 2024 Insolvenz anmeldete.
Die Entwicklungen in der Modebranche zeigen, dass viele einst führende Unternehmen im ständigen Wandel sind. Ein potenzieller Rückgang der Insolvenzen im Textilsektor lässt sich bei näherer Betrachtung nicht feststellen, aber es gibt positive Beispiele von Unternehmen, die erfolgreicher mit der Situation umgehen. So gibt es Hoffnung für einige Marken, die sich neu orientieren und über die digitale Plattform eine neue Existenz aufbauen können.
Die Insolvenzstatistiken zeigen einen klaren Trend hin zu einer Zunahme von Mode-Insolvenzen, wobei die Modebranche in Deutschland diesen Wandel stark widerspiegelt. So berichtete Merkur, dass es ein ständiges Comeback der Modebranche geben könnte, aber die Konkurrenzsituation bleibt herausfordernd.
Umso wichtiger wird es für die Marken, sich den veränderten Marktdynamiken anzupassen und sich digital neu aufzustellen, um zukünftigen Insolvenzen entgegenzuwirken.