Charlottenburg-Wilmersdorf

Dubai-Schokolade in Berlin: Ein süßer Trend oder überflüssiger Hype?

In Berlin hat ein Kiosk ein neues Produkt ins Sortiment aufgenommen, das für Aufsehen sorgt: die Dubai-Schokolade. Diese exklusive Schokolade kostet 4 Euro pro Riegel und hat sowohl in sozialen Medien als auch in der Nachbarschaft gemischte Reaktionen ausgelöst. Laut Berlin Live äußerten einige Nutzer ihre Unzufriedenheit und ziehen Produkte von bekannten Marken wie Nestlé vor. Eine Anwohnerin brachte sogar die Idee ins Spiel, die Schokolade selbst herzustellen, um Kosten zu sparen. Diese Diskussion spiegelt die allgemeine Meinung wider, dass die Dubai-Schokolade möglicherweise überflüssig ist, jedoch die Option zur Selbstherstellung an Beliebtheit gewinnt.

Die Dubai-Schokolade hat sich jedoch nicht nur in Berlin verbreitet, sondern ist auch ein Teil eines Trends, der bereits seit etwa einem Jahr auf TikTok viral geht. Der Hype erreichte einen Höhepunkt im November, als Fans am 11. November in der Mall of Berlin ab 3:14 Uhr vor dem Lindt-Geschäft warteten, um eine limitierte Auflage der Schokolade zu ergattern. Insgesamt wurden nur 1000 Stück angeboten, jede 150-Gramm-Tafel kostete satte 14,99 Euro. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch, wie Berliner Zeitung berichtet.

Der Kiosk als kulturelles Phänomen

Kioske wie der in Hellersdorf sind nicht nur Verkaufsstellen, sondern auch soziale Treffpunkte in Berlin. Kultursoziologin Elisabeth Naumann hat über vier Jahre hinweg Kioske untersucht und ein Buch mit dem Titel „Kiosk. Entdeckungen an einem alltäglichen Ort“ veröffentlicht. In ihren Forschungen besuchte sie mehr als 300 Kioske und dokumentierte deren Angebote sowie die Interaktionen zwischen Händlern und Kunden. Diese Verkaufsstellen bieten einen vertrauten Fixpunkt im hektischen Großstadtleben und präsentieren oft ein bunt gemischtes Angebot.

Naumann erklärt, dass der Begriff „Kiosk“ ursprünglich aus dem Persischen stammt und ursprünglich Gartenhäuschen bezeichnete. Kioske in Berlin wurden erstmals 1859 als „bewegliche Trinkhallen“ genehmigt, entworfen vom Architekten Martin Gropius. Ursprünglich zum Verkauf von Mineralwasser gedacht, haben Kioske ihr Sortiment im Lauf der Zeit stetig erweitert, um auch Snacks und alkoholische Getränke anzubieten.

Ein Blick in die Geschichte

Die Entwicklung des Kiosks spiegelt den Wandel der städtischen Konsumkultur wider. Laut Naumann wurden die ersten Zeitungskioske um die Jahrhundertwende initiiert, was den Start eines neuen Verkaufsformats darstellt, das sich im Laufe der Jahre verändert hat. Die Kioske bieten heute nicht nur Erfrischungen, sondern sind auch ein Ort für gesellschaftliche Begegnungen und kulturellen Austausch. In Weimar hat ein alter Zeitungskiosk sogar den Status eines Mini-Museums erreicht, was die Bedeutung dieser Einrichtungen weiter unterstreicht.

Das Interesse an diesen Kiosken und deren Vielfalt ist ungebrochen. Naumann präsentiert ihr Buch am 23. November um 18 Uhr im Café Bilderbuch in Berlin. Für 20 Euro erwirbt man nicht nur einen spannenden Einblick in die Kulturgeschichte dieser Verkaufsstellen, sondern unterstützt auch die Entwicklung des Wissens über städtische Räume.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
berlin-live.de
Weitere Infos
berliner-zeitung.de
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berliner-zeitung.de

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