
Das Café Pandoras, ein beliebter Treffpunkt in Berlin-Kreuzberg, wird von Peter Terfloth und seinem Mann Falk geleitet. Es befindet sich in der Heilig-Kreuz-Kirche, in der Nähe der U-Bahnstation Hallesches Tor, und wurde im Jahr 2021 eröffnet. Trotz der zahlreichen Herausforderungen, die die Betreiber aufgrund einer zunehmenden feindlichen Umgebung erleben, bleibt das Café ein Ort der Offenheit und Vielfalt.
Das Team des Cafés, bestehend aus rund zehn Personen, heißt alle Gäste willkommen, unabhängig von ihrer Herkunft. Peter Terfloth berichtet von einer besorgniserregenden Zunahme von Aggressionen auf der Straße. Konservative Moslems beschimpfen das Café wegen des Ausschanks von Alkohol und der präsenten Regenbogenflagge. Terfloth, der diesen Diskussionen nicht viel Raum geben möchte, äußert gelegentlich die Ansicht, dass „alle Menschen Kinder Gottes sind“.
Vorfälle und Herausforderungen
Die Angriffe auf das Café sind jedoch nicht nur verbaler Art. Es gibt Berichte über Vandalenakte, wie das Abreißen von Regenbogen-Stickern und sogar das Werfen von rohen Eiern gegen die Fassade. Trotz dieser Vorfälle bleibt Pandoras aktiv und bietet Veranstaltungen wie den „Tea Dance“ an, der die Kirche in eine Rave-Location verwandelt, in der Techno-Musik gespielt wird. Hierbei handelt es sich um einen Safe-Space, in den alle respektvoll miteinander umgehen dürfen.
Besucher des Cafés loben nicht nur die Atmosphäre, sondern auch die Qualität von Kaffee und Kuchen sowie den Service. Nach einer Bewertung auf Tripadvisor plant ein zufriedener Gast, das Café erneut zu besuchen. Aktuell hat das Café jedoch geschlossen, mit regulären Öffnungszeiten von 15:00 bis 21:00 Uhr.
Die Lage der LGBTQ+-Gemeinschaft in Berlin
Die Situation für die LGBTQ+-Gemeinschaft in Berlin ist angespannt. Laut aktuellen Kriminalitätsstatistiken kommt es vermehrt zu queerfeindlichen Übergriffen. Danjel Zarte, Betreiber des Cafés „Das Hoven“ in Neukölln, berichtet von ernsthaften Vorfällen, die von Vandalismus bis zu körperlichen Angriffen reichen. Trotz seines Engagements für eine inklusive Gemeinschaft sieht Zarte sich mit Herausforderungen konfrontiert. Er beschreibt einen Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter vor dem Café verprügelt wurde.
Die Beratungsstelle Maneo hat für 2022 in Berlin 382 Vorfälle von Gewalt gegen LGBTQ+-Personen registriert. Dies stellt einen besorgniserregenden Anstieg dar. Der Queerbeauftragte des Senats, Alfonso Pantisano, warnte vor einer zunehmenden Ablehnung von Vielfalt und erklärte, dass der Berliner Senat eine umfassende Strategie zur Erhöhung der Sicherheit für queere Personen plant.
Über zwanzig Regenbogenfahnen wurden von Nachbarn und lokalen Institutionen gehisst, um Solidarität mit den Cafés und der LGBTQ+-Gemeinschaft zu zeigen. Trotz der wiederholten Angriffe und der damit verbundenen Ängste bleibt die Hoffnung auf eine bessere, inklusivere Zukunft stark, sowohl im Pandoras als auch in anderen Orten der Stadt.