
Am 19. und 20. März stehen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) erneut im Fokus, da die Gewerkschaft Verdi zu einem vierten Streik innerhalb weniger Wochen aufgerufen hat. Der Streik beginnt am Mittwoch um 3 Uhr und endet am Freitag um 3 Uhr. Hintergrund ist ein festgefahrener Tarifstreit zwischen Verdi und der BVG, der auf eine Kluft in den Lohnverhandlungen zurückzuführen ist. Der Tagesspiegel berichtet, dass während des Streiks keine U-Bahn, keine Straßenbahn und fast keine Busse fahren werden. Lediglich einige Buslinien, die von privaten Unternehmen betrieben werden, bleiben tagsüber und nachts im Einsatz.
Die Verkehrssituation in Berlin wird sich während der Streiktage erheblich verschärfen. Obwohl S-Bahnen, Regionalzüge und Fähren wie gewohnt fahren, wird ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Stadt erwartet. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) empfiehlt den Berlinerinnen und Berlinern, mehr Zeit einzuplanen und alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Die Buchungen bei Sharing-Anbietern könnten infolgedessen um bis zu 620 Prozent steigen.
Hintergrund der Tarifverhandlungen
Die Verhandlungen zwischen Verdi und der BVG ziehen sich bereits seit Januar hin. Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne um 750 Euro pro Monat und höhere Zulagen, während die BVG, vertreten durch die Verhandlungsführerin Jenny Zeller-Grothe, eine Lohnerhöhung von 13,6 Prozent sowie eine Verkürzung der Tarifvertragslaufzeit von 48 auf 24 Monate anbietet. Berlin Live hebt hervor, dass die BVG zwar angekündigt hat, über Erhöhungen der verschiedenen Zulagen nachzudenken, Verdi jedoch das Angebot als „völlig unzureichend“ bezeichnet.
Verdi hat auch gefordert, dass die Weihnachtszuwendung um 100 Euro angehoben wird. Währenddessen sieht die BVG die Forderungen von Verdi als unrealistisch an und appelliert, Kompromisse zu finden. Laut Tagesschau sind die laufenden Tarifverhandlungen nicht nur auf den Nahverkehr beschränkt, sondern betreffen über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Deutschland. Diese arbeiten in verschiedenen Bereichen, darunter Verwaltung, Schulen und Pflegeeinrichtungen.
Auswirkungen und Vorankündigungen
Die Wahrscheinlichkeit weiterer Streiks steht im Raum, vor allem wenn bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 21. März kein Kompromiss erreicht wird. Die Arbeitgeber haben in der Vergangenheit bereits eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent angeboten, jedoch blieben diese Vorschläge hinter den Erwartungen der Gewerkschaften zurück. Die Tagesschau berichtet zudem, dass die Arbeitgeberseite davon ausgeht, dass eine Einigung noch in der dritten Verhandlungsrunde möglich ist, während die Gewerkschaften auf ihren Forderungen bestehen.
Der bevorstehende Streik ist ein klarer Ausdruck des Unmutes unter den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die eine gerechtere Entlohnung und bessere Arbeitsbedingungen einfordern. Pendler in Berlin müssen sich also auf erhebliche Einschränkungen im Nahverkehr einstellen und sollten, wenn möglich, auf alternative Verkehrsmittel zurückgreifen.