
Die organisierte Kriminalität in Berlin bleibt trotz eines leichten Rückgangs an verzeichneten Gruppen und Tatverdächtigen eine ernsthafte Herausforderung. Laut einem aktuellen Bericht von Tagesschau ermittelte die Polizei im Jahr 2023 gegen 66 Gruppen, was einem leichten Rückgang von drei Gruppen im Vergleich zum Vorjahr entspricht, als 69 Gruppen erfasst wurden. Diese kriminellen Netzwerke zählten insgesamt 485 Tatverdächtige.
Die Finanzdelikte stellen den Überhang der organisierten Kriminalität in Berlin dar. Die Mehrzahl der Ermittlungen konzentrierte sich auf Eigentumsdelikte sowie Drogenhandel. Dabei wurden erhebliche finanzielle Schäden in Höhe von insgesamt 57,1 Millionen Euro festgestellt, wobei der größte Teil aus einem Einbruch in eine Tresoranlage in der Fasanenstraße resultierte, der 45,5 Millionen Euro Schaden verursachte.
Die Bedrohung durch verschiedene Gruppierungen
Trotz des sinkenden Trends bei den erfassten Banden bleibt die Gefährdung durch organisierte Kriminalität hoch. So berichtet Tagesspiegel, dass ein Drittel der Gruppen bei ihren Straftaten Gewalt anwandte und in 22 der 66 ermittelten Fälle massive Einschüchterungen festgestellt wurden.
Die Polizei hat festgestellt, dass ein großer Anteil der Gruppen internationale Verbindungen hat. Tatsächlich haben zwei Drittel der Banden Kontakte ins Ausland. Insbesondere die „Clankriminalität“ und die „Russisch-Eurasische organisierte Kriminalität“ stehen im Fokus der Ermittlungen. Die nationalen Hintergründe der Tatverdächtigen sind äußerst vielfältig und umfassen Deutsche, Libanesen, Türken, Syrer, Russen, Ukrainer und Georgier.
Technische Ausstattung und verschlüsselte Kommunikation
Ein weiterer bedeutsamer Aspekt der organisierten Kriminalität in der Bundeshauptstadt ist die technische Ausstattung der Banden, die oft moderne Kommunikationsmittel verwenden. Fast die Hälfte der Gruppen, die im Drogenhandel agieren, nutzt dafür verschlüsselte Kommunikationskanäle. Die Polizei ermittelte zudem, dass es in 21 Verfahren allein um Drogenhandel ging, während 19 Verfahren Eigentumsdelikte betrafen.
Die Maskierung des illegalen Geldes stellt ein zentrales Ziel für diese Gruppen dar. Es wird berichtet, dass die organisierte Kriminalität nicht nur die Unterwelt beeinflusst, sondern auch Verbindungen zur Legalwirtschaft hat. Besonders anfällig sind dabei die Branchen Bau- und Transport, Gastronomie sowie der Schmuck-, Edelmetall- und Autohandel.
Die Ergebnisse des Lagebildes der Polizei zeigen nicht nur die Komplexität der Kriminalität in der Stadt auf, sondern auch die Herausforderungen, die den Strafverfolgungsbehörden gegenüberstehen. Trotz einer hohen Ermittlungstätigkeit bleibt die organisierte Kriminalität ein dynamisches Übel in Berlin, dessen Bekämpfung eine herausfordernde und anspruchsvolle Aufgabe erfordert, wie in dem umfassenden Lagebild von berlin.de dargelegt wird.