
Am 5. März 2025 ist ein zweiter Charterflug innerhalb von zwei Wochen mit geflüchteten Afghanen im Berliner Flughafen gelandet. Nach Informationen von DW waren 132 Passagiere an Bord, als das Flugzeug von Islamabad nach Berlin flog. Unter den Ankommenden befanden sich 57 Minderjährige, davon sieben Kinder unter zwei Jahren.
Der Flug war Teil von anhaltenden Bemühungen, gefährdete Afghanen, insbesondere ehemalige Ortskräfte, nach Deutschland zu bringen. Eine ehemalige Ortskraft reiste zusammen mit fünf Angehörigen an. Allerdings konnten 25 weitere Afghanen kurzfristig nicht mitfliegen, da „Unstimmigkeiten“ bei den Dokumenten festgestellt wurden, wie die Bundespolizei berichtete. Diese Rückstellungen erfolgen als Vorsichtsmaßnahme, wenn vor dem Abflug keine Klärung der Personalien möglich ist.
Hintergrund der Aufnahmeprogramme
Über die letzten Monate wurden mehr als 48.000 Aufnahmezusagen für Afghanen erteilt, seit die Taliban im August 2021 die Macht übernahmen. Laut Tagesschau sind 35.800 Menschen nach umfangreichen Sicherheitsprüfungen in Deutschland angekommen, während sich 3.000 weitere noch im Verfahren befinden. Der erste Charterflug fand bereits am 25. Februar 2025 statt, bei dem 155 Afghanen nach Deutschland aufgenommen wurden.
Die meisten der neu angekommenen Afghanen, 74 Personen, kamen über das Bundesaufnahmeprogramm. Darunter waren 22 besonders gefährdete Personen und 52 deren Familienangehörige. Zudem gelangten vereinzelt vier Personen und zehn Angehörige über die Menschenrechtsliste sowie 38 weitere über ein Überbrückungsprogramm nach Deutschland.
Sicherheitsüberprüfungen und Asylverfahren
Bei der Ankunft in Deutschland müssen Schutzsuchende sich bei einer staatlichen Stelle melden, wobei das Asylverfahren beginnt, sobald ein Asylgesuch geäußert wird. Wie auf der Webseite des BAMF erläutert wird, sind umfassende Sicherheitsprüfungen und eine Identitätsklärung Teil der ersten Formalitäten.
In einer der Aufnahmeeinrichtungen werden die Sicherheitschecks unmittelbar nach der Ankunft durchgeführt. Dies umfasst unter anderem Gepäckdurchsuchungen, die Erfassung von Fingerabdrücken sowie Gesundheitsuntersuchungen. Originaldokumente sind unerlässlich zur Identifikation, und technische Unterstützung wird genutzt, um die Identität der Einreisenden zu überprüfen.
Die Entscheidung über die Asylanträge basiert auf einer persönlichen Anhörung, die mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. In dieser werden die Gründe für den Asylantrag eingehend geprüft und gezielte Fragen zu persönlichen Angaben, Fluchtgründen und dem Reiseweg gestellt.
Die anhaltende Aufnahme geflüchteter Afghanen hat in Deutschland sowohl positive Resonanz als auch kritische Stimmen hervorgerufen. Politiker der CDU, CSU und AfD haben bereits die Fortsetzung der Aufnahmeprogrammatik angeprangert und fordern stattdessen mehr Anstrengungen zur Abschiebung von Afghanen, die keine schutzbedürftigen Gründe geltend machen können.