
Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, haben FLINTA* weltweit ihre Stimmen erhoben, um für gleiche Rechte und ein selbstbestimmtes Leben zu kämpfen. Bereits 1909 wurde dieser Tag in den USA ins Leben gerufen und fand 1975 durch die Vereinten Nationen (UN) seine offizielle Anerkennung. Die UN verfolgen mit dem Frauentag das Ziel, Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung zu bekämpfen sowie die Geschlechtergleichstellung zu fördern. Das diesjährige Motto lautet „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichwertigkeit und Empowerment“.
In Berlin wird der Internationale Frauentag seit 2019 als gesetzlicher Feiertag begangen. Die Landesvorsitzende von Die Linke Berlin, Franziska Brychcy, hebt die Bedeutung dieses Feiertags hervor und spricht sich entschieden gegen Vorschläge zur Abschaffung aus. Der Tag soll ein Zeichen gegen die Realität setzen, dass Frauen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit leisten und dass die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern dringend geschlossen werden muss. Ein zentrales Anliegen ist es auch, dass Arbeitszeiten flexibel gestaltet werden und finanzielle Mittel vorhanden sind, damit ein gutes Leben für alle möglich ist.
Veranstaltungen und Demonstrationen
Die Linke plant anlässlich des Frauentags mehrere Veranstaltungen in Berlin. Dazu gehören ein feministisches Kneipenquiz, ein feministischer Frühschoppen und ein Liederabend, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit haben, sich kreativ mit feministischen Themen auseinanderzusetzen. Außerdem findet am 8. März um 12:00 Uhr eine Demonstration unter dem Motto „Feministisch, Solidarisch, Gewerkschaftlich“ statt. Der Treffpunkt ist am Oranienplatz, nahe dem Mahnmal für die Opfer von Rassismus und Polizeigewalt.
Brychcy und Maximilian Schirmer, ein weiterer prominenter Vertreter der Linken, haben ihre Teilnahme an der Demonstration bereits zugesagt. Diese Veranstaltungen sind eine Möglichkeit, in der Öffentlichkeit auf die bestehenden Ungleichheiten und die Notwendigkeit von Reformen aufmerksam zu machen.
Globale Herausforderungen und Fortschritte
Trotz der zurückhaltenden Fortschritte in der Geschlechtergerechtigkeit weltweit waren die Herausforderungen enorm. Ein Bericht der UN beschreibt die Fortschritte als „zu langsam, zu fragil und zu ungleichmäßig“. Jüngsten Statistiken zufolge gibt es in 67 von 120 Ländern keine Gesetze, die Frauen vor Diskriminierung schützen. In vielen Regionen erleben Frauen und Mädchen im Alltag häufig Gewalt und Diskriminierung, darunter auch in Deutschland.
Die Zahlen sind besorgniserregend: Im Jahr 2023 wurden in Deutschland 167.639 Fälle von Partnerschaftsgewalt angezeigt, ein Anstieg von 6,4% im Vergleich zum Vorjahr. Abgesehen von der physischen Gewalt erleidet jede dritte Frau in Deutschland psychische oder sexualisierte Gewalt. Diese Missstände erfordern nicht nur rechtliche Reformen, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel, um Frauenrechte zu wahren und zu stärken.
Die Linke fordert zudem die Abschaffung des §218, um Schwangerschaftsabbrüche zu legalisieren und damit Frauen mehr Entscheidungsfreiheit über ihren eigenen Körper zu gewähren. Die Organisationen und Aktivistinnen, die sich für Frauenrechte einsetzen, sehen in diesem Jahr einen klaren Aufruf zur Solidarität und gemeinschaftlichem Handeln auf der ganzen Welt.
Am Internationalen Frauentag wird sich also einmal mehr zeigen, wie wichtig es ist, gegen frauenfeindliche Tendenzen einzutreten und echte Gleichstellung zu fördern. Die Zeit ist reif für einen dauerhaften Wandel, der auf das gleiche Maß an Respekt, Wertschätzung und Rechten für Frauen abzielt, wie es Männer seit langem genießen.
Für eine umfassende Berichterstattung über den Internationalen Frauentag und die damit verbundenen Themen besuchen Sie die Quellen von Die Linke, Spiegel und bpb.