
Am U-Bahnhof Alexanderplatz in Berlin ereignete sich am frühen Morgen des 19. Januar 2025 ein brutaler Überfall auf einen 20-jährigen Mann. Der Vorfall, der sich gegen 05:20 Uhr auf dem Bahnsteig der U8 abspielte, hinterlässt nicht nur das Opfer mit physischen Verletzungen, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewaltanwendung in Berlins öffentlichen Verkehrsmitteln. Laut Bild hatten zwei unbekannte Täter den jungen Mann angesprochen und unter Androhung von Gewalt Bargeld gefordert. Einer der Angreifer zeigte eine Schusswaffe, die er am Hosenbund getragen hatte.
Die Situation eskalierte, als die Täter das Opfer zu Boden brachten und brutal auf ihn einstiegen. Nach dem Überfall flüchteten die Täter in Richtung Fernsehturm, während die alarmierte Polizei vergeblich nach den beiden Verdächtigen suchte. Das Opfer, das Verletzungen an Händen und Beinen erlitt, entschied sich gegen eine ärztliche Behandlung. Die Ermittlungen wurden von einem Brennpunktkommissariat der Polizeidirektion 5 (City) übernommen, obgleich die Täter bislang nicht gefasst werden konnten.
Ein gefährlicher Ort
Der Alexanderplatz hat in den letzten Jahren immer wieder Negativschlagzeilen geschrieben, insbesondere hinsichtlich der Gewaltkriminalität. Eine Analyse von Berliner Kurier zeigt, dass der U-Bahnhof Alexanderplatz eine der höchsten Kriminalitätsraten in Berlin aufweist, mit insgesamt 362 Straftaten im Jahr 2010. Dies verdeutlicht die Gefahren, die die frequentierte und touristisch beliebte Gegend birgt.
Eine leichte Entwarnung könnte die seit kurzem erhöhte Präsenz von Sicherheitskräften bringen. Täglich stehen 250 Sicherheitskräfte im Einsatz, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Dennoch ist die Lage angespannt: Im Jahr 2023 wurden 2716 Gewaltdelikte auf U-Bahnhöfen registriert, was einen Anstieg von etwa 12% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert dringend Maßnahmen, um den Herausforderungen der seit Jahren wachsenden Kriminalität wirkungsvoll entgegenzuwirken.
Ungeklärte Überfälle
Der Überfall auf den 20-Jährigen ist kein Einzelfall. Bereits im Jahr 2012 blieb ein brutal überfallener 35-jährigen Frau am Alexanderplatz, Monika N., ungeklärt. Sie wurde ins Gesicht getreten und erlitt dabei lebensbedrohliche Verletzungen. Der Fall zog sich über Jahre, bis ein 23-Jähriger ohne Schuld freigesprochen wurde, nachdem ein Gutachten und ein Alibi ihn entlasteten. Diese Art von Ungewissheit ist weit verbreitet, was die schon bestehenden Bedenken hinsichtlich der Sicherheit im öffentlichen Raum weiter verstärkt.
Trotz der zahlreichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Kriminalität bleibt die Lage angespannt. Experten betonen, dass der Alexanderplatz als sozialer Brennpunkt gilt und den Druck auf die Sicherheitskräfte erhöht. Mit einem Durchschnitt von sieben gewalttätigen Vorfällen pro Tag in den U-Bahnlinien ist der Bedarf an präventiven Maßnahmen offensichtlich. Es bleibt zu hoffen, dass der neue Vorfall endlich zu einer salutären Reaktion seitens der Politik führt, um den Bürgern ein sicheres Umfeld im öffentlichen Raum zu gewährleisten.