Berlin

Gedenken an den Holocaust: Veranstaltungen in Berlin und Brandenburg

Am 27. Januar gedenken Menschen weltweit der Opfer des Holocausts, insbesondere der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945. Anlässlich des Holocaust-Gedenktags sind auch in Berlin und Brandenburg zahlreiche Erinnerungsveranstaltungen geplant, um das Andenken an die Ermordeten zu wahren und die Lehren aus der Geschichte zu reflektieren. [rbb24] berichtet, dass um 17 Uhr am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin Kerzen angezündet werden. Bei dieser Zeremonie werden unter anderem Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne), der SPD-Fraktionschef Raed Saleh und die Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch erwartet.

In Spremberg wird am Sonntag um 16 Uhr der „Ex Long March“ mit einem Gedenkappell enden. Der Marsch, der am 24. Januar im polnischen Zagan begann und über Bad Muskau nach Spremberg führte, soll an die Evakuierung von Kriegsgefangenen vor 80 Jahren erinnern. In Zagan befand sich das Kriegsgefangenenlager „Stammlager Luft III“, das Angehörige von US-amerikanischen, britischen, kanadischen und neuseeländischen Luftwaffeneinheiten beherbergte. Rund 45 Soldaten aus verschiedenen Armeen sowie die Familienangehörigen von damaligen Kriegsgefangenen nehmen an diesem Marsch teil.

Geschichte der Death Marches

Die so genannten „Death Marches“ fanden zwischen 1942 und 1945 statt, als SS-Einheiten begannen, die Gefangenen des Auschwitz-Lagerkomplexes zu evakuieren, während sowjetische Truppen vorrückten. Dabei wurden fast 60.000 Häftlinge gezwungen, unter extremen Bedingungen gen Westen zu marschieren. [ushmm.org] dokumentiert, dass Tausende von Gefangenen bereits vor Beginn dieser Märsche in den Lagern getötet wurden. Die Häftlinge mussten oft eine lange Strecke zurücklegen – entweder 55 Kilometer nach Gliwice oder 63 Kilometer nach Wodzislaw – und viele starben während des Marsches an Kälte, Hunger oder durch die Schüsse der SS-Wachen.

Etwa 15.000 Häftlinge kamen während der Evakuierung ums Leben, viele von ihnen in der Nähe von Gliwice, wo allein mindestens 3.000 Gefangene während des Marsches starben. Die brutalen Bedingungen und die unmenschliche Behandlung zeigen die Schrecken des Holocausts und müssen im Gedächtnis bewahrt werden.

Erinnerungskultur und Bildung

In den letzten Jahren hat sich die Diskussion um die Erinnerungskultur intensiviert, insbesondere im Hinblick auf die Beteiligung junger Menschen. [zdf.de] stellt fest, dass es sowohl an Wissen über den Holocaust als auch an den richtigen historischen Kontext mangelt. Imanuel Baumann, Leiter des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, fordert eine Umorientierung in der Vermittlung von Inhalten, damit junge Menschen einen reflektierten Bezug zur Gegenwart herstellen können. Der Professor Alfons Kenkmann plädiert dafür, Besuche an Gedenkstätten für die junge Generation verpflichtend zu machen, um die Geschichten der Überlebenden lebendig zu halten.

Die Herausforderungen der Erinnerungskultur sind vielfältig. Während es noch 245.000 Holocaust-Überlebende gibt, liegt das Durchschnittsalter dieser Menschen bereits bei 86 Jahren, und die älteste Überlebende ist 112 Jahre alt. Eine verstärkte Bildungsarbeit und der Einsatz digitaler Medien sind notwendig, um das Vermächtnis der Überlebenden zu bewahren. Es wird daher angestrebt, durch verschiedene Formate die Erinnerungskultur dynamisch zu gestalten und alle Generationen einzubeziehen.

Statistische Auswertung

Beste Referenz
rbb24.de
Weitere Infos
encyclopedia.ushmm.org
Mehr dazu
zdf.de

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