
Am 12. Januar 2025 fand im Schloss Bellevue der traditionelle Neujahrsempfang des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender statt. Ab 10.00 Uhr waren rund 60 Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die sich in besonderem Maße um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Der Empfang bot einen würdigen Rahmen, um das ehrenamtliche Engagement zu würdigen und zu feiern.
Die eingeladenen Ehrenamtlichen kamen aus allen Teilen Deutschlands. Unter den Gästen befanden sich auch sechs Vertreter aus Berlin und fünf aus Brandenburg, die durch ihre beeindruckenden Projekte und Initiativen aufgefallen sind. Zu den Berliner Gästen gehörten unter anderem Leia Haarhuis und Spirou Theodoridis, die seit 2018 und 2021 für das Kinder- und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg aktiv sind. Helmut Kolb und Sigrid Weise wurden ebenfalls für ihr Engagement bei der Wiedereröffnung eines historischen Kinos in Barby, Sachsen-Anhalt, geehrt.
Ehrenamtliches Engagement im Fokus
Aus Brandenburg wurden Melanie Bredow, die Therapiepferde für geistig und körperlich beeinträchtigte Kinder ausbildet, und Peter Kuttner, der Geflüchtete bei Anträgen und Behördengängen unterstützt, hervorgehoben. Das breite Spektrum an eingeladenen Bürgern aus verschiedenen Bundesländern zeigt die Vielfalt des ehrenamtlichen Engagements. Auch Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Kultur und Zivilgesellschaft waren anwesend, um den Austausch zu fördern.
Nach dem Empfang fand ein gemeinsames Mittagessen im Großen Saal des Amtssitzes statt, das nicht nur der Kontaktpflege diente, sondern auch dem Dank für die geleistete Arbeit. Steinmeier betonte, wie wichtig das Engagement der Ehrenamtlichen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.
Gemeinschaft in herausfordernden Zeiten
Der Neujahrsempfang fiel in eine Zeit, in der Deutschland mit vorherrschenden Herausforderungen konfrontiert ist. Der Klimawandel zeigt sich durch extremere Wetterverhältnisse, einschließlich Hochwasser, das seit Wochen große Schäden anrichtet und Hunderttausende Menschen betrifft. Die Helfer vor Ort, sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Rettungskräfte, leisten unverzichtbare Unterstützung in diesen Krisenzeiten. Steinmeier hob hervor, dass die Dankbarkeit für das Engagement dieser Menschen in der Gesellschaft an Bedeutung gewinnt.
Außerdem erwähnte der Präsident die Notwendigkeit, auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Infrastrukturschwächen, sowie die Probleme im Bildungssystem und der Migration aufmerksam zu machen. Diese Rahmenbedingungen erzeugen oft Wut und Frustration in der Bevölkerung, doch diese Emotionen seien nicht hilfreich. Eine positive politische Kultur und ein respektvoller Umgangston in der Gesellschaft sind essenziell, um gemeinsam Lösungen zu finden.
Im Rückblick auf das gestrige Ereignis wurde auch die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements betont. Projekte wie die Erinnerung an den Widerstand der Weißen Rose, der Einsatz für Menschenrechte und die Unterstützung benachteiligter Gruppen sind Beispiele dafür, wie Bürger aktiv zu einer besseren Gesellschaft beitragen können. Auch die schnelle Hilfe von Feuerwehrleuten und THW-Helfern, beispielsweise aus Niedersachsen, wurde ausdrücklich gewürdigt.
Schließlich wird im Mai 2025 das 75-jährige Bestehen des Grundgesetzes und der Demokratie in Deutschland gefeiert, welches eine wichtige Gelegenheit darstellt, die Rolle der Bürgergesellschaft und die Bedeutung des Ehrenamts in den Fokus zu rücken.