
Die Kioske in Berlin sind für ihre vielseitigen Angebote bekannt, die auch an Sonntagen zur Verfügung stehen. Seit Neuestem können die Kunden Dubai-Schokolade für 4 Euro pro Riegel erwerben. Diese Einführung hat in den sozialen Medien für hitzige Diskussionen gesorgt. Während einige Nutzer die Schokolade als überflüssig empfinden und andere Marken wie Nestlé bevorzugen, gibt es Stimmen aus der Nachbarschaft, die die Möglichkeit erörtern, die Schokolade selbst herzustellen, um Kosten zu sparen. Der allgemeine Konsens in der Community scheint zu sein, dass die Dubai-Schokolade nicht unbedingt notwendig ist, aber selbstgemachte Alternativen in Betracht gezogen werden könnten, berichtet Berlin Live.
Dieses Produkt hat jedoch aufgrund seiner exklusive Herkunft einen großen Hype ausgelöst. Hunderte von Menschen stehen in langen Schlangen, um die begehrte Süßigkeit zu erwerben. Lindt, ein führender Schokoladenhersteller, bietet eine Variante der Pistazien-Schokolade an, die ursprünglich aus Dubai stammt. Laut Soziologin Linda Hering von der Humboldt-Universität hat Schokolade nicht nur einen Gebrauchswert, sondern auch einen symbolischen Wert, der je nach Betrachter unterschiedlich sein kann. Weiterhin haben einige Personen eine kommerzielle Motivation und stehen in der Warteschlange, um die Schokolade teurer weiterzuverkaufen. Der hohe Preis und die Exklusivität, die durch die kleine Familienfabrik in Dubai erzeugt werden, machen das Produkt noch begehrenswerter. Die künstliche Verknappung, mit nur 1.000 verkauften Tafeln, verstärkt den Hype zusätzlich. Wenn Produkte im Überfluss vorhanden sind, verlieren sie ihren Trend-Status, so die Analyse von t-online.
Tradition von Kiosken in Berlin
Kioske haben in Berlin eine interessante Geschichte, die von Kultursoziologin Elisabeth Naumann umfassend beleuchtet wird. Sie erforschte vier Jahre lang die Entwicklung dieser Verkaufsstellen und verfasste ein Buch mit dem Titel „Kiosk. Entdeckungen an einem alltäglichen Ort“. Naumann hat über 300 Kioske besucht, fotografiert und beobachtet. Ihr Studium umfasst die architektonischen Besonderheiten und die Interaktionen zwischen Verkäufern und Kunden. Der Begriff „Kiosk“ hat seine Wurzeln im Persischen, wo er ursprünglich ein Gartenhäuschen bezeichnete, und wurde im 18. Jahrhundert über das Türkische nach Europa gebracht.
Die ersten Kioske in Berlin wurden 1859 als „bewegliche Trinkhallen“ genehmigt. Diese Verkaufsbuden sind bis heute ein vertrauter Ort im Stadtleben, oft als Kieztreffpunkte fungierend. Im Laufe der Jahre erweiterten die Kioskbetreiber ihr Sortiment von Mineralwasser über alkoholische Getränke hin zu weiteren Snacks und Erfrischungen. Die ersten Zeitungsstände entstanden um die Jahrhundertwende, und bis heute haben Kioske ihren Platz in der Kultur Berlins gehalten. Naumann präsentiert ihr Buch am Sonntag, 23. November, im Café Bilderbuch in Berlin. Die Monde des Publikums steht sie zur Diskussion bereit, um über die essentielle Rolle der Kioske in der urbanen Lebenswelt zu sprechen, wie Berliner Zeitung berichtet.