
Am 15. Januar 2025 bereitet sich die Hauptstadt Berlin auf die bevorstehenden Ereignisse der Agrarwoche vor. Die „Wir haben es satt!“-Agrardemonstration, die am 18. Januar stattfinden soll, wird jedoch von einer wichtigen Änderung betroffen sein. Die für die Demonstration geplante Treckerbegleitung wurde aufgrund eines aktuellen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg abgesagt.
Claudia Gerster, die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), betont die Bedeutung der Trecker für das Bündnis, das aus 60 Organisationen besteht. Die Entscheidung, auf die Treckerbegleitung zu verzichten, wurde notwendig, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu minimieren. Gleichzeitig wird diese Absage als ein Zeichen des Respekts gegenüber den betroffenen Tierhaltern angesehen.
Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) wurde am 10. Januar 2025 erstmals seit 1988 wieder in Deutschland bestätigt, als sie bei einer Wasserbüffelherde im Landkreis Märkisch-Oderland nachgewiesen wurde. Diese hochansteckende Virusinfektion betrifft Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, ist für den Menschen jedoch ungefährlich. Um der Ausbreitung der Krankheit entgegenzuwirken, wurden sofortige behördliche Maßnahmen ergriffen, die auch die Tötung der betroffenen Tiere und die Einrichtung von Sperrzonen umfassen.
Die Sperrzonen weisen eine Schutzzone mit mindestens 3 Kilometern Radius sowie eine Überwachungszone mit 10 Kilometern auf. Innerhalb dieser Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen strengstens verboten. Epidemiologische Untersuchungen sind im Gange, um den Ursprung der Seuche zu ermitteln und mögliche Kontaktbetriebe zu identifizieren. Ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere wurde angeordnet und um 48 Stunden verlängert, um eine weitere Verbreitung der Infektion zu verhindern.
Grüne Woche unter veränderten Bedingungen
Die Grüne Woche, die vom 17. bis 26. Januar auf dem Berliner Messegelände stattfinden wird, ist ebenfalls von der MKS betroffen. Es wird erwartet, dass weniger Tiere ausgestellt werden, um die Ausbreitung der Krankheit aufzuhalten. Insbesondere werden keine Paarhufer wie Rinder, Schafe oder Ziegen vor Ort sein; stattdessen werden andere Nutz- und Heimtiere präsentiert. Veranstalter rechnen mit rund 300.000 Gästen und 1.400 Ausstellern während der Messe.
Gleichzeitig trifft sich an diesem Wochenende ein Bündnis aus rund 60 Organisationen zur Großdemonstration. Diese steht unter dem Motto „Wer profitiert hier eigentlich“ und fordert eine sozial-ökologische Agrarwende. Kampagnenleiterin Anne Skambraks hebt die Bedeutung der Demonstration für die Bürger und die Solidarität zwischen Stadt und Land hervor. Derzeit sind bereits 10.000 Teilnehmer zur Demonstration angemeldet.
Die Kooperation verschiedener Organisationen unterstreicht den Wunsch nach einer Agrarpolitik, die das Wohlergehen der Gemeinschaft fokussiert. Mit den Änderungen im Programm und den Auswirkungen durch die seuchenbedingten Maßnahmen bleibt abzuwarten, wie diese Themen in den Vordergrund der kommenden politischen Gespräche rücken werden.
Relevant sind die Veränderungen in der Tierhaltung und der Agrarwirtschaft, die durch die MKS-Notsituationen in Bundesdeutschland weiter gravierend erscheinen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterhält einen ständigen Krisenstab zur Bekämpfung von Tierseuchen. Diese Entwicklungen sind entscheidend für die Agrarpolitik der kommenden Jahre.
Die Berichte über die Maul- und Klauenseuche und ihre weitreichenden Folgen wurden von LIZ, rbb24 sowie den Informationen des BMEL umfassend dokumentiert und betonen die Dringlichkeit dieser Thematik für die Agrarwirtschaft und Gesundheit der Tiere in Deutschland.