
Die S-Bahn Berlin spielt eine zentrale Rolle im öffentlichen Verkehr der Hauptstadt und bedient täglich etwa 1,5 Millionen Fahrgäste. Angesichts der aktuellen Berichte über marode Infrastruktur stellt sich die Frage nach der Sicherheit der Ringbahn-Brücken, die jetzt besonders unter Beobachtung stehen. Berichte des Tagesspiegels deckten auf, dass mehrere dieser Brücken einsturzgefährdet sind.
Ein besonders alarmierendes Beispiel ist der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden im vergangenen Jahr, dessen Ursache auf Spannstahl aus einem DDR-Stahlwerk zurückgeführt wird — Material, das auch in den Berliner Ringbahn-Brücken verwendet wurde. Um einen katastrophalen Brückeneinsturz zu vermeiden, sind umfassende Maßnahmen erforderlich. Berichte der berlin-live.de weisen darauf hin, dass fünf Brücken an der Ringbahn abgerissen werden müssen.
Geplante Maßnahmen und Abrisse
Die S-Bahn Berlin und die Deutsche Bahn (DB) arbeiten eng mit der Senatsverwaltung für Mobilität zusammen, um die Auswirkungen der Abriss- und Neubauarbeiten auf den S-Bahnverkehr zu minimieren. Die Senatsverwaltung bestätigte, dass für keine der Brücken akute Sicherheitsbedenken bestehen, sie jedoch unter besonderer Beobachtung stehen. Das statische System der Ringbahn-Brücken gilt als robust und kann nicht mit dem der Carolabrücke verglichen werden.
Die Abrisse sind zeitlich gestaffelt. Der Abriss der Schönhauser-Allee-Brücke ist für 2027 geplant, gefolgt von der gesamten Landsberger Allee-Brücke, deren Abriss 2029 erfolgen soll. Die Dunckerbrücke soll zwischen 2026 und 2027 abgerissen werden, während sich die Kniprodestraßenbrücke in der Investitionsplanung befindet, mit Vorbereitungen, die möglicherweise bereits 2025 beginnen. Für die Pappelalleebrücke gibt es derzeit keine konkreten Angaben.
Umgang mit Einschränkungen
Fahrgäste müssen sich in den kommenden Jahren auf umfangreiche Einschränkungen auf der Ringbahn einstellen. Informationen über etwaige Einschränkungen und Ersatzverkehre werden bereitgestellt, sobald die Planungen abgeschlossen sind. Die DB versichert, dass alle Maßnahmen darauf abzielen, die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit des S-Bahnverkehrs zu verbessern. Gleichzeitig stehen umfangreiche Bauprojekte in Berlin und Brandenburg an, um das Schienennetz und die Bahnhöfe zu erneuern.
Zu diesen Projekten gehören unter anderem die Generalsanierung der Strecke Berlin–Hamburg von August 2025 bis April 2026 sowie der Ausbau der Dresdner Bahn, der vom 25. Juli bis 4. August 2025 und vom 25. August bis 22. September 2025 mit einem Ersatzverkehr versehen wird. Die DB empfiehlt Reisenden, sich regelmäßig über Fahrmöglichkeiten auf der Webseite von deutschebahn.com und im DB Navigator zu informieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die Infrastruktur der S-Bahn in Berlin vor bedeutenden Herausforderungen steht. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Sicherheit und Qualität des öffentlichen Verkehrs zu gewährleisten.